Ursina Gabriela Roesch, Multimedia Konzept Künstlerin
[FATecke] Intermezzo #01+ –
URSINA GABRIELA ROESCH
_“BODYTALK” –“DIE ROTE PERIODE”
©urgart, London Triptychon in red, und Bodytalk Kleinformate
Die Künstlerin Ursina Gabriela Roesch (Urgart) stellt vom London Triptychon in red, und Bodytalk Kleinformate
Fotografie im Kosmos Buchsalon, vom
22.-25.11.2019
vom aus der Serie die "Die Rote Periode" (1998) das Triptych in red und eine eine Auswahl ihrer Werkserien "Bodytalk" (1995) Kleinformate im Kosmos Buchsalon aus. Diese fotografischen Serien sind Teil einer körperlichen Untersuchung, die die Künstlerin als "Bodyresearch Fotoarbeit" bezeichnet.
"Bodytalk" (1995) ist Urgarts erste fotografische Arbeit, nachdem sie zuvor hauptsächlich mit dem Medium der Performance gearbeitet hatte. Die 40 Collagen dieser schwarz-weiss-Fotoserie bestehen aus Fotografien von Text und Körperteilen (von den Füßen bis zur Leiste). Die Textzeilen, die mit einer Schreibmaschine in Schwarz auf Weiss geschrieben wurden, kontrastieren mit den organischen und dunklen Körperteilen. Mittels einer Fotocollagetechnik auf der Diashow (die die Künstlerin bis heute geheim hält), verbindet Urgart die verschiedenen Text- und Körperteile zu komplexen Kompositionen. Die Elemente gehen ineinander über und bilden so Visionen, bei denen Text und Körper untrennbar werden.
Ursina Gabriela Roesch erklärt, dass viele Menschen vom konzeptuellen Gebrauch des fotografischen Mediums und Inhalt des Bilders irritiert waren, als sie die Serie Ende der 90er Jahre im Frauenkunstmuseum Bern ausstellte. Heute verbirgt die Künstlerin die Tatsache nicht mehr, dass es sich um ihren eigenen Körper handelt. Die Fotografien sind Selbstporträts, die sie allein in ihrem Atelier machte. Indem sie die Kamera auf ihren Körper richtete, definiert und eignet sich Urgart die Vision ihres Körpers an und nimmt so ihre Identität in ihre eigenen Hände. Eine Geste der Ermächtigung, in der sie ihren weiblichen Körper nicht nur außerhalb der Normen der Weiblichkeit darstellt, sondern auch in einer Vision, in der der Körper geschlechterlos bleibt.
Die 1998 produzierte Serie "Die Rote Periode" ist eine Fortsetzung von "Bodytalk". Nach einer Vision von den Füßen bis zur Leiste hebt Urgart die Kamera und bleibt auf ihrem Unterbauch stehen. Der Titel der Serie bezieht sich auf die rote Unterwäsche, die sie trägt. Für diese Serie verwendet sie einen analogen Diafilm, auf dem sie zweimal fotografiert. Mit dieser collage- photographischen Technik lässt die Künstlerin viel Raum für den Zufall. Durch die Überlagerung zweier Visionen zeigt Urgart Teile ihres Körpers, während andere verdeckt werden. So schafft sie ein Spiel des Sehens, bei dem die Betrachtenden irritiert werden.
Ausstellungen in der „FATecke“– im Kosmos Buchsalon
Das 2016 enstandene "Passion Fresco“ ist Urgarts neueste "Bodyresearch Fotoarbeit". Sie setzt die Arbeit der Selbstproträts fort, dieses Mal aber mit einer Digitalkamera. Die Fotografien haben etwas Weiches und Bewegliches mit starken Kontrasten zwischen den Tiefen, die durch dunkle und helle Töne wiedergegeben werden. Die organischen Formen, die von rosa bis schwarzen Tönen reichen, sind undefinierbar. Diese Serie ist die abstrakteste der "Bodyresearch Photoarbeit". Die Künstlerin hat die Bilder ihres Körpers bewusst digital bearbeitet, um sie völlig undefinierbar und abstrakt zu machen.
Mit dieser Arbeit nimmt die Künstlerin den Voyeurismus der Kamera komplett in ihre eigene Hand. Indem sie die digitalen Bilder manipuliert, zeigt sie uns Fotografien ihres Körpers, während sie uns daran hindert, deren Ursprung zu erfassen. Ein Spiel der Irritation, in dem sich Sehen und Verstecken vermischen; ein Spiel, in dem die Künstlerin die Spielregeln bestimmt.
Text: Pauline Della Bianca
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